Spieleberater: Secret of Evermore (1996)
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Hey, die DieMilchgebendeKuh hier 😁✌️
Meine Leidenschaft sind die guten alten Videospiele, bei denen noch echte Kunst drinsteckte. Ich schmöckere häufig in Sachbüchern und alten Gaming-Zeitschriften oder lasse mich von ASMR in den Schlaf wiegen. Manchmal produziere ich auch selbst ASMR – mit meiner saftigen Banane 🍌
Und wenn’s um wahre Leidenschaft geht, dann schaffe ich mit meinem Schaft auch das eine oder andere “Leiden”, was in der Regel gerne angenommen wird 😜
Nach Terranigma schaue ich mir nun den Spieleberater vom westlich geprägten Secret of Evermore an. Das Abenteuer des Helden mit Hund ist das in der Massenwahrnehmung eher verpönte und anbiedernde Geschwisterkind zu Secret of Mana, das prägende Elemente Manas abkupferte und sie dreist versuchte – mal mehr, mal weniger gut – zu erweitern. Bereits der zum Verwechseln ähnliche Schriftzug des Titels zum japanischen “Original” drängte zu einem direkten Vergleich. In der Retrospektive und vor dem Hintergrund des mäßigen Erfolgs war es so mitnichten eine gute Idee der Investoren, die Marke Evermore für eine effektive Marktwirksamkeit mit Elementen aus Mana zu etablieren, wo es doch eigentlich genug eigene Stärken zur Abgrenzung besitzt. Eine Grundsatzdiskussion, welches der beiden Spiele besser sei, kann aufgrund der unterschiedlich gewichteten Alleinstellungsmerkmale schon nicht zielführend sein und doch wird dieser Vergleich immer wieder angeführt. Evermore besticht durch seine überwältigende Atmosphäre, die oft den kleinen Raum, das vermeintlich Unbedeutende betont und im Zusammenspiel mit der melancholischen, teils düster anklingenden und vor allem mystischen Musik – die ein Geniestreich des Komponisten Jeremy Soule war – Ihre volle Wirkung entfaltet. Erklingt einmal keine Musik, so werden Szenerien durch eine atmosphärische Soundkulisse untermalt: Ich denke sofort an den geschäftigen Markt von Allelachema, an die Kröten mit aufschwappenden Lotusblättern im Sumpf oder an die dezenten Tiergeräusche des Waldes unter der Schachbrettebene. Kein Spiel traf für mich je präziser die perfekten Harmonien zwischen Ton und Szenario als Evermore, die mich andere Mängel, wie z. B. die unerträgliche Ausweichrate der Gegner, vergessen lässt (nach dem fünften Schlag ins Leere traf der Controller häufig die Tischkante). Auch ging das Finden neuer Zauber (Alchemieformeln) immer wieder mit ein wenig Ernüchterung einher, da diese zur sinnvollen Nutzung stupide, Zeit- und Ressourcenaufwändig aufgelevelt werden mussten – ein nerviges Anhängsel des Vorgängers. Einfachste Parameteranpassungen hätten derartige Schnitzer leicht vermieden. Neben dem Gameplay wird die Handlung kritisiert. Ein Junge gerät mit seinem Hund mittels einer Maschine unfreiwillig in eine künstlich geschaffene Welt und versucht einen Weg nach Hause zu finden. Dabei trifft er auf Verbündete, die oft nur vage Hinweise auf nächste Handlungsschritte geben, ohne dabei Antworten auf grundlegende Fragen zu liefern. Erst am Ende offenbart sich, dass Evermore künstlich zum Vergnügen einiger Personen geschaffen wurde. Die Auflösung/Erkenntnis der Handlung ist jedoch nicht das Ziel, sondern der Weg dorthin. Legt man den Fokus seiner eigenen qualitativen Ansprüche auf das Aufdecken der Geheimnisse rund um Evermore, so ergibt sich in einzelnen Handlungssträngen und Gameplay-Elementen ein spannendes Abenteuer. Das Erreichen eines neuen Spielabschnitts fühlt sich nicht wie das schlichte Abhaken der nächsten Aufgabe, sondern wie eine Errungenschaft an. Stolpert der Spieler während seiner Erkundung dann noch über eine gut versteckte alchemistische Formeln, gelangt durch Tauschgeschäfte an eine Mythenschärpe mit geheimnisvollen Kräften oder probiert 27 Farbkombinationen durch, dann springt ihm das Herz vor Freude. Das “Secret” in Secret of Evermore ist keine Leere Phrase.
Genug geredet und nun viel Spaß mit dem Spieleberater 🙂
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